Avocados sind leckere Früchte und sehr vielfältig einsetzbar. Sie haben einen hohen Nährstoffgehalt und bieten dir ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis.
Wenn Avocados nicht so sehr deinen Gaumen erfreuen, dann ist vielleicht aber eine erfrischende Gesichtsmaske etwas für dich.
In jedem Fall solltest du das nächste Mal den Avocadokern aufheben und nicht wegwerfen. Neben der weiteren essbaren Verwertung, kannst du dir ein kleines Bäumchen daraus ziehen.
Das macht nicht nur Spaß, sondern versetzt dich sicher auch in Staunen. Schauen wir uns das genauer an:
Schritt 1 – Kern entfernen und säubern
Zuerst musst du natürlich die Avocado aufschneiden und den behutsam den Kern entfernen. Achte darauf, dass das Messer keine Beschädigungen verursacht.
Wasche den Kern solange bis kein Fruchtfleisch mehr daran klebt. Oft hilft auch ein lauwarmes Wasserbad für ein ein paar Minuten.
Entferne auf keinen Fall die braune Haut vom Avocadokern – das ist der Samenschutz.
Schritt 2 – Welches Ende ist oben und unten?
Einige Kerne haben eine perfekte Form und Andere sind sehr dünn, aber sie haben alle ein “Oben“ und “Unten“. Das darfst du nicht bei deiner Avocado-Einpflanzaktion verwechseln!
Später wird die Avocado oben keimen und der Sprössling sich zu einer Pflanze entwickeln. Unten kommen die Wurzeln heraus, die bekanntermaßen für Nährstoffe und Halt sorgen.
Vergewissere dich also welches Ende trocken bleiben muss und welches Ende ins Wasser kommt, bevor du die Zahnstocher in den Kern hereinsteckst.
Schritt 3 – 4 Zahnstocher geben Halt
Auch wenn auf dem Bild nur drei Zahnstocher zu sehen sind, empfehlen wir dir Vier. Berichten zu folgen klappt es nicht so gut mit drei Stück.
Stecke vier Zahnstocher mit gleichen Abständen rings herum in den Avocado-Äquator. Dadurch wird später der Kern über deinem Wasserbehältnis gehalten.
Grundsätzlich gibt es keine geheime Tiefe für die Zahnstocher, da jeder Kern etwas anders ist. Sinnvoll ist es aber die kleinen Holzstäbchen etwas abgeschrägt nach unten zu stecken.
Somit ist dann ein etwas größerer Teil des Avocadokerns im Wasser.
Schritt 4 – Den Kern ins Wasser setzen
Jetzt setzt du ca. die Hälfte vom Kern z.B. in einen Becher mit Wasser. Die Zahnstocher verhindern, dass der komplette Samen baden geht.
Versuche ein durchsichtiges Behältnis zu verwenden, damit du später das Wurzelwachstum der Avocado kontrollieren kannst. Zudem siehst du so besser wann das Wasser gewechselt werde muss.
Ansonsten lässt du geduldig dein Experiment auf einer Fensterbank in deiner Wohnung stehen. Sonnenlicht ist gut, aber zu viel Heizungswärme kann zum Austrocknen führen.
Viele Guides empfehlen das Wasser täglich zu wechseln. Ein Wasseraustausch aller 5 Tage soll allerdings bessere Ergebnisse bringen.
In jedem Fall ist die Regelmäßigkeit wichtig. Altes Wasser ist ein guter Nährboden für Bakterien, die das Wachstum der Avocado beeinträchtigen können.
Schritt 5 – Warte bis der Avocado-Kern sprießt
Viele Online-Guides berichten, dass der Kern bereits nach 2-4 Wochen anfängt zu sprießen. Doch 8 Wochen Wartezeit sind leider nicht ungewöhnlich. So läuft der komplette Prozess ab:
#1 Der obere Teil des Acovadokerns trocknet aus und bildet einen Riss. Die äußere braune Haut streift sich währenddessen ab.
#2 Der Riss erweitert sich bis zum unteren Teil vom Kern und es bildet sich eine kleine Pfahlwurzel.
#3 Die Pfahlwurzel wird länger und länger und mit etwas Glück durchbricht ein kleiner Spross das obere Ende des Kerns.
#4 Lasse niemals zu, dass die Pfahlwurzel trocknet! Das bedeutet den Tod für deine kleine Avocado-Pflanze.
Schritt 6 – Bei 15 cm geht`s ans Eintopfen
Doch erst beim zweiten Mal! Wenn deine Pflanze das erste Mal eine Höhe von ca. 15 cm erreicht, schneidest du sie maximal auf 7 cm zurück.
Das fördert ein erneutes und stabiles Wachstum. Wenn sie wieder 15-18 cm erreicht hat, kann das Eintopfen mit reichhaltiger Blumenerde beginnen.
Der ausgewählte Topf sollte einen Durchmesser von 20 – 25 cm haben, damit das Wurzelwerk ausreichend Platz hat.
Avocados lieben Sonne! Beachte deshalb den Aufstellort deiner Pflanze.
Schritt 7 – Wasser und Abwarten
Gieße häufig, damit gelegentlich die ganze Erde eingeweicht ist. Der Boden sollte feucht, aber nicht ständig mit Wasser übersättigt sein. Gelbe Blätter geben einen Hinweis auf Überwässerung.
In diesem Fall lässt du deine Pflanze für ein paar Tage trocknen, bevor dir ihr wieder Wasser gibst.
Schritt 8 – Obere Blätter für dichteres Wachstum abzwicken
Wenn eine Größe von etwa 30 cm erreicht ist, zwickst du die ersten beiden oberen Blattreihen ab. Dadurch wirst du mit mehr Blättern im Nachhinein belohnt. Diesen Schritt wiederholst du aller 15 cm.
Schritt 9 – Hilfe bei Schädlingsbefall
Oft scheint es, dass gerade Blattläuse nicht genug von der leckeren Avocado bekommen können.
So gehst du mit ihnen um: Brause deine Pflanze mit einem Gartenschlauch oder mit der Spüle deiner Dusche bzw. Badewanne ab. Achte darauf, dass der Wasserdruck keine Beschädigungen hinterlässt.
Das Werk ist vollbracht sobald augenscheinlich alle Blattläuse entfernt sind. Danach besprühst du dein Avocado-Bäumchen mit einer Mixtur aus Wasser, einen Spritzer Geschirrspülmittel und einen Teelöffel Neemöl. Damit sollten die kleinen Biester auf Abstand gehen.
Schritt 10 – Überwintern
Baby-Avocado-Pflanzen können ohne Probleme im Sommer nach draußen verfrachtet werden. Wenn du allerdings Umgebungstemperaturen unter 7 °C hast, solltest du wieder für ein wärmeres Plätzchen sorgen.
Wird mein Avocado-Baum jemals Früchte tragen?
Das ist wirklich schwer zu sagen! Manchmal können schon Früchte nach 3-4 Jahren entstehen, in anderen Fällen kann es 15 Jahre und länger dauern.
Es hilft deshalb sich mehrere Avocado-Pflanzen in unmittelbarer Nähe zu ziehen. So kann eine gegenseitige Bestäubung stattfinden.
Erwarte jedenfalls nicht ein Ergebnis wie bei einer gekauften Avocado. Diese werden mit Hilfe von Pfropf-Ästen kontrolliert. Eine natürlich gewachsene Avocado kann sich dagegen sehr unterscheiden!
Grüne Grüße von Sascha
Quelle: inhabitat.com
Photos Artikel: © mannewaar
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Hast du bereits versucht dein eigenes Avocado-Bäumchen zu züchten? Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?
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