Du willst es wagen Meditation zu lernen. Dir schießen allerdings tausend Gedanken durch den Kopf. Wird es funktionieren? Wie merke ich ob ich richtig meditiere? Was passiert, wenn ich Fehler mache? Unser Beitrag „Meditation lernen für Anfänger“ gibt dir praktische Hinweise, wie du nicht auf die typischen Fehler hereinfällst.
Keine Angst, jeder beginnt mal und ist verunsichert wie etwas abläuft. Gerade bei Meditation reichen die damit verbunden Fragezeichen bis ins Nirwana. Das liegt daran, dass es eine reine persönliche Erfahrung ist. Du kannst dir zwar viele Infos vorher einholen, dennoch musst du es selber erleben und deine eigenen Erfahrungen machen. Du kannst dir das Gefühl beschreiben lassen, dennoch ist das kein Ersatz für das eigene Meditationserlebnis.
Ich behaupte auch, dass jeder für sich den passenden Einstieg für seine individuelle Meditation finden muss. Je nach Veranlagung reagierst du auf unterschiedliche Arten und Weisen. Klar, fast jeder stellt sich unter dem Begriff dasselbe vor: Ein Mensch sitzt im Schneidersitz mit geschlossenen Augen da und macht einfach nichts.
Doch es gibt viele Möglichkeiten sich der Meditation zu nähern. Manche Menschen sind z.B. viel mehr akustisch als visuell veranlagt. Das bedeutet, dass sie schnell mit passender Musik oder melodischen Tönen in einen meditativen Zustand eindringen können. Dagegen hat der visuelle Typ bessere Chancen, wenn er sich mit halb geschlossenen Augen auf ein Bild mit einem Guru konzentriert.
Auf alle Fälle gibt es bestimmte Fehler, die du als Anfänger tunlichst vermeiden solltest. Ansonsten hat das Abenteuer „Meditation“ ein schnelles Ende für dich.
Meditation lernen für Anfänger
Fehler # 1 – Deine Erwartungen
Das ist der mit Abstand schlimmste Fehler. Er zerstört deine Meditation bevor sie überhaupt anfängt. Mir ist klar, dass du aus einem bestimmten Grund zu meditieren beginnst. Irgendetwas hat dein Intellekt dazu angestiftet. Es ist schön, dass du diesen Schritt auch jetzt machen willst. Doch bevor du dich hinsetzt und zur Ruhe kommst, schiebe deine ursprüngliche Motivation beiseite. Warum sollst du das tun? Eine Erwartung bedeutet immer ein Ziel zu haben. Allerdings handelt Meditation vom Angekommen sein, nicht vom sich zu etwas hinbewegen. In dem Moment wo du etwas erwartest, zerstörst du das eigentlich viel größere Potenzial. Außerdem wird dein Ego ständig auf die Erfüllung deiner Erwartung erpicht sein und dein Geist damit vernebeln.
Kommt dir das spanisch vor? Egal! Vertraue und probiere immer frisch und ohne eine Erwartungshaltung zu beginnen. Natürlich gibt es Techniken wie Visualisierung, wo du dich wie eine Speerspitze auf ein Ziel konzentrierst. Das ist aber nicht die herkömmliche Meditation.
Fehler # 2 – Einmal ist keinmal
Wenn du gedacht hast, dass das Ding mit ein paar Versuchen durch ist, muss ich dich enttäuschen. Große Veränderungen wirst du dadurch nicht merken. Meditation ist ein Prozess, der sich in deinem Leben verankern muss. „Ich meditiere schon seit ein paar Wochen und nichts ist passiert!“ Solche Aussagen habe ich oft gehört. Können Sportler schon nach kurzer Zeit gute Leistungen erbringen? Nein, es sei denn, sie sind Naturtalente. Solche gibt es sicher auch beim Meditieren. Darauf würde ich allerdings nicht bauen.
Es ist wahr, dass Menschen sehr unterschiedlich lange brauchen, um einen meditativen Zustand zu erreichen. Da du die Dauer bei dir aber vorher nicht wissen kannst, musst du es einfach immer wieder versuchen. Ausreden oder ständige Theorie zählen nicht. Setze dich auf deinen Hosenboden und werde still – gerade in stürmischen Zeiten.
Meditation gehört zu meinem Leben inzwischen dazu und ich muss mich für die Ausführung nicht mehr erinnern. Wie ich das gemacht habe? Das Zauberwort heißt Regelmäßigkeit. Wobei wir beim dritten Fehler wären.
Fehler # 3 – Unregelmäßigkeit und fehlende Disziplin
Du hast es also geschafft ab und an zu meditieren. Mal machst du es aller zwei Tage, dann mal am Abend oder 10 Minuten zwischendurch. Leider ist das keine gute Idee und es wird nicht viel Veränderung in dein Leben eintreten. Wie bei allem ist eine konzentrierte Kontinuität von Vorteil. Dein ganzes Wesen wird sich so auf die Meditation einstimmen können. Erfolgreiche Menschen führen Ihre Angelegenheiten diszipliniert aus.
Ich empfehle dir am Anfang eine Zeitdauer von ca. 5 Minuten für deine Meditation festzulegen. Diese Zeitspanne reicht als kompletter Anfänger. Des weiteren hältst du dir eine Tageszeit fest, in der du bewusst die Stille suchst. Früh vor der Arbeit ist ein guter Zeitpunkt. Glaub mir, diese 5 Minuten werden dich für den ganzen Tag positiv formen. Wenn es deine Arbeitszeit zulässt, rate ich dir dringend dafür eher aufzustehen.
Fehler # 4 – Übertriebener Ehrgeiz
Oh ja, du bist in 3 Wochen ein richtiges Meditations-Monster geworden? Du meditierst hart und deine Disziplin lässt keine Wünsche offen? Herzlichen Glückwunsch! Das ist schon mal sehr gut. Vergiss aber nicht den Spaß und die anderen wichtigen Dinge sowie Menschen in deinem Leben. Lege keinen Fanatismus an den Tag und bleibe aktiv mit den Gedanken in deiner Umwelt, wenn du nicht meditierst. Sonst könnte es sein, dass du nur umso schneller die Lust verlierst.
Bleibe ruhig und gelassen. Die Geduld spielt eine sehr große Rolle. Selbst wenn du nach 4 Wochen keine Veränderungen spürst, habe keine Angst, dass du falsch meditierst. Ob und wann ein Wandel bei dir eintritt, kann nicht vorher bestimmt werden. Bleibe einfach mit einem gesunden Maß bei der Sache.
Meditative Grüße, Sascha
Photo: © David Goehring
Hast du ein paar Tipps umgesetzt? Meditation lernen für Anfänger kann ein aufregender Versuch sein. Was hast du dabei erlebt?
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